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Motorrad Kennzeichen: Größe, Winkel, Arten und Montage

Es gibt viele verschiedene Arten von Motorrad Kennzeichen, zudem haben diese auch noch eine unterschiedliche Größe.

Aber keine Sorge, dieser Beitrag deckt alle Bereiche von Motorrad Kennzeichen ab!

Wenn Du nun also Fragen zu den Maßen, zum gesetzlichen Winkel, zum Saisonkennzeichen oder sogar zum Kennzeichenhalter hast lies gerne weiter.

Welche Motorrad Kennzeichen Größen gibt es?

Motorrad Kennzeichen können sehr verschieden sein, beispielsweise hängt die Größe von deiner gewählten Erkennungsnummer ab.

Grundsätzlich sind Motorrad Kennzeichen standardmäßig in der Größe 180mm x 200mm erhältlich. Zusätzlich können diese allerdings noch in den Größen 200mm x 200mm und 220mm x 200mm erworben werden.

Die optimale Größe hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab.

Um diese Faktoren zu verstehen lohnt es sich die folgende Grafik anzusehen.

Erklärung zu einem vollständigen Motorrad Kennzeichen mit Eurokennzeichen, Unterscheidungszeichen, Saison, Prüf- und Stempelplakette und Erkennungsnummer

Nun sollten alle Begriffe geläufig sein. Zunächst erklären wir diese aber noch kurz.

Das Eurokennzeichen gibt das zuständige europäische Land an, in unserem Fall „D“ für Deutschland.

Das Unterscheidungszeichen dazu noch genauer den zuständigen Verwaltungsbezirk.

Anders ist es bei der Saisonkennzeichnung. Diese ist optional, also wird dem Motorrad Kennzeichen nur hinzugefügt, wenn das Motorrad ausschließlich für die Saison angemeldet ist.

Ganzjahreskennzeichen haben diese Markierung also nicht.

Erkennungsnummern können frei gewählt werden, solange diese noch nicht vergeben sind. Du kannst dir also eine Kombination aussuchen.

Hierbei spielt Länge der Kombination allerdings eine große Rolle, wenn es um die Größe des Kennzeichens geht.

Aber dazu gleich mehr.

Zuletzt haben wir noch die Prüf- und Stempelplakette. Diese geben zum einen die nächste Hauptuntersuchung beim TÜV, GTÜ und so weiter an und zum anderen präsentiert die Stempelplakette das Wappen des Bundeslandes.

Wie hängt jetzt die Größe von der Länge der Erkennungsnummer ab?

Besteht die Erkennungsnummer aus maximal zwei Buchstaben und zwei Zahlen, so verändert es die Standardgröße von 180mm x 200mm nicht.

Solltest Du jetzt aber zwei Buchstaben und drei Zahlen, also insgesamt fünf Zeichen nehmen, dann wird dein Kennzeichen größer.

Um genau zu sein musst du in allen Fällen zur Größe 220mm x 200mm greifen.

Es würde sich also aus ästetischen Gründen lohnen zwei Buchstaben und zwei Zahlen als Erkennungsnummer zu wählen.

Folgende Grafiken demonstrieren diesen Größenunterschied.

Um also das kleinere und ästhetischere Kennzeichen nehmen zu können, empfehlen wir eine Erkennungsnummer aus vier Zeichen und nicht aus fünf.

Wie lese ich die TÜV Prüfplakette am Motorrad Kennzeichen ab?

TÜV-Plaketten spiegeln die nächste Hauptuntersuchung (HU) wieder. Das bedeutet solange das Datum nicht erreicht ist, ist dein Motorrad gültig.

Das Bild zeigt eine TÜV Kennzeichen Plakette erklärt

Sollte die HU fällig werden, darf das Motorrad nicht mehr im öffentlichen Straßenverkehr betrieben werden!

Wir zeigen dir also, wie Du das ganz einfach ablesen kannst.

Anhand der Grafik kannst Du erkennen, in welchem Monat und in welchem Jahr eine nächste HU fällig wird.

Der Monat steht immer oben und das Jahr immer mittig auf der TÜV Plakette.

Die dicken Blöcke über der 12 sind lediglich ein schneller Indikator für Polizisten, damit diese die Plakette schnell lesen können.

Was die Farben der TÜV Prüfplaketten bedeuten

Die Farben sind ein Indikator für die Jahreszahl der nächsten Hauptuntersuchung. Diese Farben wechseln übrigens im 6-Jahres Intervall.

Alle 6 Jahre wiederholen diese sich also. Anhand der Tabelle lässt es sich einfach verstehen.

FarbeJahr
Blau2020
Gelb2021
Braun2022
Rosa2023
Grün2024
Orange2025
Blau2026
Gelb2027

Die Tabelle könnte so endlos fortgesetzt werden, da sich dieser Intervall ständig wiederholt.

Diese verschiedenen Kennzeichenarten gibt es für Motorräder

Da wir nun die verschiedenen Größen kennengelernt haben, ist es nützlich die verschiedenen Arten zu unterscheiden.

Diese verschiedenen Arten bringen auch einige Eigenschaften mit sich, beispielsweise in Bezug auf Versicherung, Betriebszeit und so weiter.

Aber keine Sorge, wir erklären dir alles.

Standard Motorrad Kennzeichen

Ein gewöhnliches Motorrad Kennzeichen wird als Standardkennzeichen betitelt.

Es kennzeichnet sich durch das ähnliche Aussehen eines Auto Kennzeichens, bloß in einem Hochformat.

Die Elemente sind dementsprechend identisch zu Standard Auto Kennzeichen.

Standardmäßig sind dort also das Eurokennzeichen, das Unterscheidungszeichen, die Erkennungsnummer und die beiden Prüf- und Stempelplaketten zu finden.

Wichtig hierbei ist, dass dieses Kennzeichen das Motorrad berechtigt das ganze Jahr über zu fahren, anders als beim Saisonkennzeichen, welches im Folgenden erklärt wird.

Motorrad Saisonkennzeichen

Bild eines Saisonkennzeichens eines Motorrads.

Das Saisonkennzeichen ist auch eine häufige Wahl bei Motorrädern.

Es kennzeichet sich vor allem durch den Betriebszeitraum zur rechten Seite.

Der Betriebszeitraum gibt an, von welchem Startmonat bis Endmonat das Motorrad in Betrieb genommen werden darf.

Hierbei ist der Startmonat oberhalb der Linie und der Endmonat unterhalb.

In unserem Beispiel auf dem Bild also von März bis November.

Der Vorteil an Saisonkennzeichen ist, dass man einen niedrigeren Versicherungsbeitrag zahlen muss, da die Winterzeit hier ausgeschlossen ist.

Man ist unter Umständen auch sicherer unterwegs, da man eben die kalte und glatte Jahreszeit vermeidet.

Nachteil ist jedoch, dass es nicht im ganzen Jahr bewegt werden darf, sondern nur innerhalb des Betriebszeitraums.

Wie viel kostet ein Saisonkennzeichen für Motorräder?

Ein Saisonkennzeichen für das Motorrad kostet bei vielen Herstellern einen kleinen Aufpreis in Höhe von wenigen Euros. Beträge in der Preisspanne von 1 bis 5 Euro sind hier üblich.

Allerdings sorgt ein Saisonkennzeichen oft für einen Preisnachlass bei Versicherungen und so weiter.

Da man der für Motorräder gefährlichen, glatten Winterzeit nicht fährt, sehen Versicherungen dies positiv.

Zum Fahren im Winter können wir übrigens unseren Beitrag empfehlen: Motorrad fahren im Winter: wie sicher ist es?

E-Kennzeichen

Das E-Kennzeichen ist, wie der Anfangsbuchstabe schon vermuten lässt, für Elektro Motorräder gedacht.

Bild eines Motorrad E-Kennzeichens. E steht für Elektro.

Elektrische Motorräder sind heutzutage noch unüblich verglichen zur Automobilindustrie.

Aber es gibt sie!

Und für diese wenigen kommt das E-Kennzeichen in Gebrauch.

Es ist identisch mit dem Standard Kennzeichen für Motorräder, allerdings ist es durch ein „E“ am Ende der Erkennungsnummer zu erkennen.

H-Kennzeichen

Das H-Kennzeichen findet bei alten Motorrädern, also Oldtimern, Anwendung. Das „H“ steht hierbei für historisch und gilt für Motorräder, die vor mindestens 30 Jahren ihre Erstzulassung erhalten haben.

Bild eines H-Kennzeichens bei einem Oldtimer Motorrad.

H-Kennzeichen bringen für Motorräder auch einige Vorteile mit sich!

Zunächst verändert sich die Art der KFZ-Besteuerung. Es wird ein fester Grundsatz verlangt und nicht mehr anhand des Hubraums deines Motorrads berechnet.

In aller Regel fällt dies aber günstiger aus.

Auch Versicherungen gehen davon aus, dass mit Oldtimern vorsichtiger im Straßenverkehr umgegangen wird. Auch wird davon ausgegangen, dass diese nicht so oft bewegt werden.

Bei der Versicherung kann also auch deutlich gespart werden!

Wie bekommt man ein H-Kennzeichen für Motorräder?

Falls Du ein Oldtimer Motorrad besitzen solltest, kannst Du dies bei einer TÜV oder GTÜ Prüfstelle vorführen. Dort wird es geprüft und bei Bestehen kann der Prüfbericht zum Straßenverkehrsamt gebracht werden.

Das Straßenverkehrsamt stellt dann einen neuen Fahrzeugschein aus und erteilt das neue H-Kennzeichen für dein Motorrad.

Hierbei entstehen natürlich kosten innerhalb von 50 bis 100 Euro.

Grünes Kennzeichen

Das grüne Kennzeichen sorgt dafür, dass das Motorrad von der KFZ-Steuer befreit ist. Allerdings müssen einige rechtliche Vorgaben dafür erfüllt werden.

Das Bild zeigt ein grünes Kennzeichen.

Es kennzeichnet sich übrigens durch grüne Buchstaben und einem grünen äußeren Rahmen am Kennzeichen.

Zunächst kann das grüne Motorradkennzeichen nur für folgende Gruppen erteilt werden:

  • Für Motorräder, die dem Transport von schwerbehinderten Menschen dienen
  • Motorräder, die als Fahrzeug für gemeinnützige Organisationen verwendet werden
  • Motorräder, dessen Zweck es ist dem Schaustellergeschäft zu dienen

Sollte eine dieser Voraussetzungen zutreffen, kannst du bei deiner zuständigen Zulassungsstelle ein solches Kennzeichen beantragen!

Alle Fakten zum Motorrad Kennzeichenhalter

Kennzeichenhalter gibt es in allen verschiedenen Formen und Größen, aber worauf kommt es wirklich an?

Im Vergleich zu früheren Standards, gibt es heutzutage nur noch einen Kennzeichenhalter am Motorrad.

Dieser befindet sich hinten über dem Hinterrad.

Die zuvor kennenglernten Kennzeichengrößen sind hier von Relevanz!

Es gibt nämlich Kennzeichenhalter für die unterschiedlichen Größen, also 180mm x 200mm (Standard), 200mm x 200mm und 220mm x 200mm.

Bevor Du dir also einen neuen Kennzeichenhalter zulegst, solltest Du dein jetziges Kennzeichen unbedingt messen.

Auch solltest Du dich zu Vorgaben in deinem Bundesland informieren, das geht beispielsweise hier: https://www.bussgeldkatalog.org/autokennzeichen/

Wie befestigt man ein Kennzeichen am Motorrad?

Um ein Kennzeichen am Motorrad zu befestigen ist ein Kennzeichenhalter zwingend notwendig.

Außerdem sind auch einige Regelungen hierbei dringend zu beachten!

Zunächst muss sichergestellt werden, dass folgende Aspekte eingehalten werden:

  • Das Kennzeichen muss auf dem Kennzeichenhalter angebracht werden
  • Es muss zu jeder Zeit eindeutig erkennbar sein, beispielsweise durch Beleuchtung in der Nacht
  • Die untere Kante des Kennzeichens muss bei unbeladenem Motorrad mindestens 20cm über dem Boden oder oberhalb des Radmittelpunktes liegen
  • Dabei darf die obere Kante maximal 150cm bei unbeladenem Zustand über dem Boden liegen

Da sich die Gesetzeslage ändern kann, kannst du dies in diesem Amtsblatt der Europäischen Union nachlesen.

Auch der Winkel ist gesetzlich festgelegt! Im Folgenden zeigen wir dir, wie Du den Winkel richtig ermitteln kannst.

Welcher Winkel ist für das Motorrad Kennzeichen legal?

Für Motorrad Kennzeichen ist es gesetzlich vorgesehen einen Winkel von 30 Grad zur Senkrechten nicht zu überschreiten. Zwischen 0 und 30 Grad, wie im Bild gezeigt, ist es gesetzlich erlaubt.

Bild vom erlaubten Winkel bei Kennzeichen für Motorräder in Höhe von 30 Grad

In der Grafik siehst Du, wie die Senkrechte anzusetzen ist.

Hierzu kannst du ein gerades Holzbrett oder ähnliches nehmen und dieses in einem 90 Grad Winkel zum Boden ansetzen.

Um den Winkel herauszufinden legst Du am besten einen Winkelmesser oder ein Geodreieck an die Senkrechte.

Sollte der Winkel zwischen 0 und 30 Grad liegen ist es gesetzlich erlaubt.

Ist dies nicht der Fall müsstest du gegebenenfalls Anpassungen vornehmen.

Ist ein falscher Winkel beim Motorrad Kennzeichen eine Staftat?

Ja, ein falscher Neigungswinkel ist bei Motorrad Kennzeichen eine Straftat. Werden die gesetzlich erlaubten 30 Grad überschritten, ist dies zunächst eine Ordnungswidrigkeit mit Verwarnungsgeld. Ab stolzen 60 Grad wird dies in der Regel zur Anzeige gebracht.

Benötigt man Schrauben für das Kennzeichen am Motorrad?

Früher war es gängig, dass Kennzeichen mittels Schrauben gesichert wurden, doch heutzutage benötigt man keine Schrauben mehr zur Sicherung der Kennzeichenhalterung am Motorrad.

In der heutigen Zeit werden Klicktechniken oder ähnliches verwendet, um das Kennzeichen lediglich einrasten zu lassen.

Diese Techniken haben sich bewährt und halten sehr stabil – ähnlich wie die früheren Schrauben.

Vorteilhaft ist, dass das Kennzeichen dadurch nicht mit Bohrlöchern beschädigt werden muss!

Visuell ist bleibt das Kennzeichen also unversehrt.

Alles was Du zum seitlichen Kennzeichenhalter wissen musst

Etwas altmodischer sind die seitlichen Kennzeichenhalter.

Moderne Motorräder haben ausschließlich hinten über dem Hinterrad eine Anbringung für Kennzeichen, aber in der Vergangenheit war dies noch nicht so.

Besonders bei Motorrädern im Oldtimer Bereich sind die seitlichen Kennzeichen vorzufinden.

Ist ein seitlicher Kennzeichenhalter erlaubt?

Ja, seitliche Kennzeichenhalter sind unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben immer noch erlaubt. Allerdings wird dies unterschiedlich gehandhabt, um also auf der sicheren Seite zu sein sollte dies von einer TÜV oder GTÜ Prüfstelle abgenommen werden.

Um das seitliche Kennzeichen gesetzeskonform zu montieren, muss es beidseitig von einem 30 Grad Winkel zu sehen sein.

Das sieht also so wie in folgender Grafik aus:

Die Grafik zeigt zwei seitliche Kennzeichen beim Motorrad und dabei jeweils eins richtig montiert und eins falsch montiert.

Die seitliche Kennzeichenhalterung links ist also richtig montiert und die auf der rechten Seite falsch.

Übrigens gelten hier die gleichen Voraussetzungen, wie bei einem gewöhnlichen Kennzeichenhalter über dem Hinterrad!

Es ist hierbei sehr wichtig das Kennzeichen durch eine Prüfstelle abnehmen zu lassen, um sich vor Bußgeldern oder schlimmeres zu schützen.

Wie teuer ist eine Einzelabnahme für ein seitliches Kennzeichen?

Eine Einzelabnahme für ein seitliches Kennzeichen kann kostspielig werden. Je nachdem was zutrifft variiert der Preis. Normalerweise liegt die preisliche Spanne zwischen 40 und 80 Euro.

Aber es kann auch anders kommen. Der maximale Preis kann wie folgt aussehen:

  • TÜV Gutachten (Einzelabnahme oder auch Teilegutachten) – zwischen 40 und 80 Euro
  • Neue allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) – 10 bis 50 Euro
  • Eintragung in den Fahrzeugschein – 30 bis 50 Euro

Es macht aber durchaus Sinn ein höheres Budget einzuplanen.

Im Idealfall empfehlen wir 200 Euro einzuplanen, dann ist die Erleichterung auch groß, wenn die Kosten niedriger sind.

Gegebenenfalls kannst Du auch bei einer Prüfstelle in deiner Nähe anrufen und die voraussichtlichen Kosten erfragen.